TAI CHI CHUAN als Heilmittel…

 ... ist eine Methode, die zu natürlicher Gesundheit verhilft. Ihr Prinzip liegt darin, durch maßvolle Bewegung den Organismus zu normaler, natürlicher Tätigkeit anzuregen und zu stärken, Energie ohne Anspannung, Stärke ohne Härte, Vitalität ohne Nervosität und die rechte Gelassenheit zu erlangen.

Tai Chi ist ursprünglich der Firstbalken, der das Dach trägt. Als philosophischer Begriff bedeutet Tai Chi das "erhabene Letzte" oder das "höchste Gesetz" oder "Tao". Er entstammt der alten mythologischen Tradition Chinas, die ihren Niederschlag im I Ging, dem "Buch der Wandlungen", gefunden hat. Das Prinzip, das diese Tradition und die Symbolik des I Ging bestimmt, ist das der Polarität archetypischer Gegensätze in Natur und menschlichem Leben: positiv-negativ, stark-schwach, männlich-weiblich, hell-dunkel, ausgedrückt durch das "Urpaar" Yin und Yang.

Tai Chi regelmäßig geübt, hält Yin und Yang im Gleichgewicht, bewirkt einen guten Blutumlauf, einen gesunden Schlaf, eine tiefe Atmung, ein stabiles Nervensystem, eine geregelte Verdauung, Selbstvertrauen, eine verbesserte Körperhaltung und Körpermechanik, verbessert den Muskeltonus, kräftigt Bänder und Gelenke und schärft den kinästhetischen Sinn (d. h. verbessert die Fähigkeit, Bewegungen zu empfinden und wahrzunehmen). Das "Schattenboxen" ist wie ein Tanz im Rhythmus der Natur, zu den Klängen des Universums, die aus der eigenen Mitte kommen. Es ist wie ein Tanz des Sichvergessens, der im Idealfall zum Selbsterwachen führt, zur Einsicht in das eigene Wesen, zur Seinserfahrung.

Schattenboxen ist also Meditation in Bewegung